Der junge Werther erzählt in seinen Briefen von den Ängsten, die ihn begleiten, und lässt uns so in seine Welt der Empfindungen und Träumereien blicken. Er scheint auf der Suche nach einer stimmigen Identität zu sein und stößt doch überall nur auf normative Erwartungen. Er wehrt sich und sucht nach alternativen Erzählungen von Männlichkeit. Über live-streaming Portale zeigt er sich so, wie er sich zeigen möchte. Undefiniert, facettenreich. Anders als in Goethes Briefroman offenbart sich Werther heute nicht einem Brieffreund, sondern veräußert sein Innerstes in den Strömen und Wirbeln des Internets der sogenannten Sozialen Medien. – Münchner Kammerspiele

Bildrechte: © Judith Buss

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